DIE GRETCHENFRAGE Selbsterfahrung, Supervision, Theorie |
"Nun sag, J. W. v. Goethe, Faust I Über religiöse bzw. Glaubensvorstellungen im therapeutischen Kontext zu reden, gehört heute zu den größten Tabus – für TherapeutInnen wie für KlientInnen. – Verhindern wir damit den Zugang zu wesentlichen Bereichen menschlicher Erfahrung und Symbolisierung? Mit religiöser Indoktrination und institutioneller Religion als Machtmiss-brauch zur Durchsetzung (oft selbst nicht eingehaltener) Moralvorstellungen, etwa in Erziehung, Schule und Kirche, haben viele nachhaltig verstörende, ja traumatisierende Erfahrungen gemacht und wollen nicht nur von den Institutionen, sondern auch von den Themenbereichen nichts mehr wissen. – Wie können TherapeutInnen dafür so offen werden, dass Sie den KlientInnen "erlauben," auch diese Lebensbereiche zu bearbeiten? Durch den Niedergang von religiösen und anderen Institutionen wurden einerseits Freiräume geschaffen, andererseits ist es zu einem Mangel an allgemein akzeptierten Orientierungen gekommen. Ein breiter Markt für eine Vielzahl teils zweifelhafter Sinnangebote ist entstanden. Oft scheinen die Grenzen fließend: Wo endet Wissenschaft und beginnen Esoterik und Aberglaube? Wo endet Ínterpretation subjektiver Erfahrung und wo beginnt Ressentiment? – Wo endet Glaube und wo beginnt Ideologie? Allerdings wird Spirituelles (wörtlich "Begeisterndes") immer mehr als fundamentale Erfahrungsdimension verstanden. Viele Menschen sagen, spirituelle Erfahrungen gehörten zu ihren prägendsten Erlebnissen und Erkenntnissen. – Was aber bedeutet Spiritualität genau? Und wes Geistes Kind sind wir? Warum ist es oft so schwer, darüber zu sprechen? Und wie sieht eine gleichzeitig wertschätzende, aber auch authentische Auseinandersetzung damit aus? |
Leitung
17.-18.
November 2018: Ort
Praxis Peter F.
Schmid:
Wien 12., Koflergasse 4/26
Kosten
Frühzahlerpreis
(bis 17. 8. 2018)
250 EUR, Bitte beachten Sie die Teilnahme- und Zahlungsbedingungen. |
72% der ÖsterreicherInnen glauben an gutes Karma, 58% an (übersinnliche) Schutzengel, 60% an Kraftorte, von denen eine überirdische Kraft ausgeht, 29 % an energetische Reinigung von Häusern; 27% daran, dass es Häuser gibt, in denen es spukt; 15% der Wahlberechtigten glauben, dass Menschen zaubern können. Fast jeder Vierte glaubt, dass Schamanen mit Geistern und Toten sprechen können, und immerhin jeder Fünfzigste glaubt an blutsaugende Vampire (Erhebung Der Standard 31.3.2018; https://derstandard.at/2000077112169/In-Oesterreich-glauben-mehr-Menschen-an-Esoterik-als-an-Gott). Einerseits ist die Rede von einem „Megatrend Spiritualität“ und von Esoterikboom in der Gesellschaft, andererseits scheint das Thema in vielen Therapien, Beratungen und Gruppen keinen Platz zu haben oder bedeutungslos zu sein. "Seele ist out - Psycho ist in": Dem zunehmenden Rückgang organisierter Religion steht die „Rückkehr der Seele“ in das gesellschaftliche Bewusstsein gegenüber – was bedeutet das für Psychotherapie, Beratung, Supervision und Coaching? Wie sieht ein seriöser und personzentrierter Umgang damit aus? Wir versuchen in diesem Workshop - jenseits von religiösen Klischees, Mode und Esoterik - in der respektvollen Haltung einer personzentrierten Gruppe zu erkunden und zu verstehen, worum es bei Glaubensvorstellungen und spirituellen Erfahrungen geht, und zu erforschen, welche Bedeutung sie in unserem Leben und dem unserer KlientInnen haben. Das berührt die Bereiche Selbsterfahrung, Supervision und Theorie gleichermaßen. |
Anrechenbarkeit
•
für alle Aus-, Fort- und
Weiterbildungen des APG•IPS (ausgen. KJPT)
• für alle Aufnahmeverfahren &
in bestimmten Fällen als Entscheidungsseminar für das Fachspezifikum
• für das Propädeutikum • für Fort- und Weiterbildung • für alle Aus- und Weiterbildungen, die den Nachweis durch einen eingetragenen Psychotherapeuten (mit Zusatzbezeichnung) verlangen Hinweis Das Seminar wird auch zur Fortbildung für PsychotherapeutInnen, BeraterInnen und SupervisorInnen empfohlen. Fort- und Weiterbildungsveranstaltung im Sinne des Psychotherapiegesetzes und der Fort- und Weiterbildungsrichtlinien des Bundesministeriums (Fortbildungsverpflich-tung). |
Literaturhinweise (Auszug)
P. F. Schmid, Im Anfang ist Gemeinschaft, Stuttgart (Kohlhammer) 1998
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Anmeldung
• am einfachsten online mit diesem Formular. • mit formloser E-Mail an registration@pfs-online.at.
•
telefonisch +43 699 81513190
•
mit der Post an Praxis
Peter F. Schmid, 1120 Wien, Koflergasse 4. Nähere Informationen zur Anmeldung | Teilnahme- und Zahlungsbedingungen. |
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