Thomas Ripke + 12. Dezember 2001
Dr. Thomas Ripke, Mediziner, Allgemeinarzt mit eigener Praxis in Heidelberg, Mitglied der GwG und ÄGG, starb am 12. Dezember 2001 nach langem Krebsleiden. Er hatte dieses selbst offen gemacht und theoretisch, supervisorisch und durch Selbsterfahrungsangebote vielen Kolleginnen und Kollegen das Thema "Der Arzt als Kranker" nahe gebracht.
Ihm waren stets die Beziehung Arzt-Patient und der personale Ansatz wichtig; für die Praxis des praktischen Arztes und die ärztliche Sprechstunde und damit für eine personzentrierte Medizin hat er wegweisende Beiträge erabeitet. Sein Buch "Patient und Arzt im Dialog. Praxis der ärztlichen Gesprächsführung" (Stuttgart: Thieme, 1994) wurde ein Klassiker.
"Die Ausführungen erhalten dadurch besonderes Gewicht, dass sie - wie ich mich überzeugen konnte - in vollem Einklang mit der vom Autor ausgeübten Praxis stehen", schrieb Wolfgang Pfeiffer, einer seiner Förderer und "Entdecker" im Geleitwort (S. VI).
Ich konnte mit ihm einige Parallelen unseres Zugangs zum personzentrierten Herangehen an die beziehungsbezogenen und personalen Themen diskutieren und wir entdeckten erstaunliche Parallelen. Seine Vorträge, etwa auf den ÄGG-Tagungen, bleiben in eindrücklicher Erinnerung. Einer Einladung nach Wien, ausgesprochen im Herbst 2000, konnte er nun leider nicht mehr nachkommen.
Die personzentrierte Community verlor mit Thomas Ripke einen sehr menschlichen und sehr kompetenten Kollegen.
Peter F. Schmid
Hier finden Sie seine Publikationen.
Einen Nachruf hat Jobst Finke in Gesprächspsychotherapie und Personzentrierte Beratung 1 (2001) 80 geschrieben.