THERAPIEPROTOKOLL
MITSCHRIFT
Dieses Protokoll ist, wie alle KlientInnen-Unterlagen, für den Fall, dass ich nicht mehr darüber verfügen kann bzw. im Falle meines Todes ungelesen zu vernichten.
T., männl., 40? a, Beruf Life Manager; Erstgespräch nach Anruf.
Wirkt sehr fordernd einerseits, recht
resignativ andererseits. Stark narzisstisch, hält sich
für jemand Außergewöhnlichen und Unersetzlichen: „Es
gibt ja nur mich!“ Mischung aus flehentlich-bedürftig
und frech bzw. vorwurfsvoll. Entwertet nachhaltig.
Sehr schwierig!
Emotionale Instabilität, auffällige Stimmungswechsel, schwankt zwischen Minderwertigkeit und Größenvorstellungen. Sehr ehrgeizig. Scheint leicht kränkbar, ist aber stur. Leeregefühl, merkwürdige Gedankengänge, nimmt alles persönlich und existenziell. Deutlich depressive Symptome, doch keine Suizidgefahr.
Heftige, teils unterdrückte Aggressionen.
Extrem ausgeprägtes Zuwendungsdefizit. Misstrauisch.
Kontaktprobleme, Schwierigkeiten
mit Nähe und Distanz. Fordert Wertschätzung und
Verständnis.
Spricht in Rätseln, wirkt provokant, bisweilen brüsk.
Muss immer das letzte Wort haben. Starkes Bedürfnis nach
Kontrolle der Beziehung
à
Machtkampf?
Berufliche Identität ist offenbar stark persönlichkeitsprägend.
Borderline ?? Kein SVV.1
Könnte auch PTB2sein, aber kein Trauma eruierbar.
Diagnose ICD-10: F60.31 ?? F41.2 ?? F32.9 ??
Tendiere zu Ablehnung der Therapie und
Überweisung, fühle mich
aber seltsam angezogen und zugleich herausgefordert. –
??!
Erwarte schwierige Beziehung; gebe ihm aber Chancen, weil er aktiv Hilfe sucht.
Therapieplan: Konkreter nachfragen, soll anschauliche Erlebnisse erzählen. Durch Zudringlichkeiten nicht aus der Rolle bringen lassen.
Nunmehr aber Frage, was die seltsame
Sehnsucht dieses Ma__
1SVV: Selbstverletzendes Verhalten. 2PTB: Posttraumatische Belastungsstörung.