PERSONALE BEGEGNUNG |
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Innsbrucker Lehrgang |
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für personzentrierte Arbeit | |
in Bildung, Beratung und Psychotherapie |
© Peter F. Schmid
1999
I. Qualifikationsziel
Ziel des Lehrgangs ist die Befähigung des Teilnehmers / der Teilnehmerin zu kompetentem personzentriertem Handeln im jeweiligen Beruf bzw. Tätigkeitsfeld und darüber hinaus generell im zwischenmenschlichen Bereich.
Die Ausbildung dient der Aus, Fort und Weiterbildung in personzentrierter Arbeit nach Carl Rogers, der Persönlichkeitsentwicklung und der Humanisierung interpersonaler Beziehungen in Hinblick auf professionelle und ehrenamtliche Tätigkeiten in verschiedenen psychosozialen, pädagogischen, pastoralen oder verwandten Berufsfeldern und Tätigkeitsbereichen.
Der Personzentrierte Ansatz stellt eine Art und Weise der Beziehung mit Menschen dar, zu zweit oder in Gruppen, die Persönlichkeitsentwicklung durch personale Begegnung fördert. Er geht davon aus, dass jeder Person die Fähigkeit und Tendenz gegeben ist, in konstruktiver Weise von ihren unermesslichen Ressourcen Gebrauch zu machen. Der Mensch kann das eigene private und professionelle Leben und Zusammenleben in befriedigender Weise gestalten, indem er sich selbst immer genauer zu verstehen sucht und sich dem kontinuierlichen Fluss seines Erlebens mit zunehmend weniger Abwehr öffnet. Diese Tendenz zur Verwirklichung der eigenen Möglichkeiten wird durch die Begegnung von Person zu Person angeregt und unterstützt. Dabei handelt es sich um eine Beziehung, deren Qualität durch den Respekt vor dem je individuellen Anderssein der Person gekennzeichnet ist, durch eine authentische, kongruente Haltung, nicht an Bedingungen gebundene Wertschätzung und tief einfühlsames, nichturteilendes Verstehen.
Mit dem Lehrgang erwerben
Personen, die im psychosozialen Bereich, in Beratung, Supervision, Mediation usw. tätig sind oder sich dafür qualifizieren wollen, sowie
Personen aus pädagogischen, pastoralen oder karitativen bzw. verwandten Berufen oder Tätigkeiten eine solide und praxisnahe Ausbildung zu personzentriertem Handeln in zwischenmenschlichen Situationen entsprechend dem Ansatz von Carl Rogers in seiner heutigen Weiterentwicklung
AbsolventInnen des Psychotherapeutischen Propädeutikums und PsychotherapieausbildungsteilnehmerInnen in Personzentrierter Psychotherapie zentrale Elemente des gesetzlich vorgeschriebenen Ausbildungscurriculums in Personzentrierter Psychotherapie beim IPS der APG, das zur Eintragung in die staatliche Psychotherapeutenliste führt, wenn sie vom IPS in die Ausbildung aufgenommen sind
eingetragene PsychotherapeutInnen (mit und ohne Zusatzbezeichnung) wesentliche Bestandteile der Zusatzaus bzw. Weiterbildung in Personzentrierter Psychotherapie entsprechend dem Curriculum des IPS der APG, nach dessen Absolvierung die Eintragung der Zusatzbezeichnung "Personzentrierte(r) Psychotherapeut(in)" beim Ministerium erfolgt
PsychotherapeutInnen und PsychotherapieausbildungsteilnehmerInnen mit Ausbildung in anderen Schulen wesentliche Bestandteile der Aus bzw. Weiterbildung in Personzentrierter Psychotherapie, wie sie den Curricula des IPS der APG entspricht und von diesem anerkannt wird. Bei Vorliegen der gesetzlichen Anforderungen erfolgt eine Eintragung in die staatliche Psychotherapeutenliste.
II. Grundsätze
Das Curriculum wird durchgeführt auf der Basis internationaler Standards und Regelungen personzentrierter Ausbildungen und der Curricula der Akademie für Beratung und Psychotherapie des Instituts für Personzentrierte Studien (IPS) der Arbeitsgemeinschaft Personenzentrierte Psychotherapie, Gesprächsführung und Supervision (APG), Wien, die in persönlicher Zusammenarbeit mit Carl Rogers entwickelt wurden. Das IPS ist Mitglied des Europäischen personzentrierten Verbandes (NEAPCCP), die APG ist eine vom Bundesministerium anerkannte Einrichtung zur Durchführung des psychotherapeutischen Fachspezifikums, Mitglied des Psychotherapiebeirates im Gesundheitsministerium sowie des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP) und der Österreichischen Vereinigung für Supervision (ÖVS).
Die wesentlichen Elemente des Lehrgangs sind Selbsterfahrung, Theorie sowie Supervision und Praxisreflexion.
III. Dauer
Die Dauer des Lehrgangs beträgt 4 Semester.
IV. Zielgruppen
Zu den Zielgruppen des Lehrgangs zählen BeraterInnen, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen, LehrerInnen, SeelsorgerInnen, im karitativen Bereich Tätige, ÄrztInnen und im Gesundheitsbereich arbeitende Personen, Pflegepersonal, ErwachsenenbildnerInnen, SupervisorInnen, OrganisationberaterInnen und Coaches, PersonalentwicklerInnen, MediatorInnen, Personen in leitenden Positionen, in öffentlichen und politischen Funktionen, aus Wirtschaft und Verwaltung sowie künstlerisch und in Kultur und Kunstberufen Tätige u. a.
V. Inhalte und Umfang
1. Selbsterfahrung
Sie bietet eine Auseinandersetzung mit den eigenen Einstellungen und dem eigenen Verhalten in zwischenmenschlichen Situationen und die Möglichkeit, neues Verhalten in Beziehungen in einem geschützten Rahmen zu erproben. Sie ist auf die Erfahrung der Vorgänge und Prozesse in der eigenen Person in den Beziehungen zu anderen Personen gerichtet.
Geblockte Encounter-Gruppe (Gruppenselbsterfahrung) (45 Stunden)
Über Wunsch kann Einzelselbsterfahrung / Einzeltherapie vermittelt werden (freiwillig).
2. Theorie
Theoretische Inhalte sind unter anderem die Reflexion eigener Theorie, das personzentrierte Menschenbild, die Persönlichkeits, Beziehungs, Entwicklungs und Veränderungstheorie, die Auseinandersetzung mit den Schriften von Carl Rogers und mit neuer Fachliteratur sowie mit anderen Therapie und Beratungsansätzen, Setting, Prozess, Krisenintervention, berufsspezifische Fragen usw. für die Arbeit mit einzelnen und in Gruppen
Die Schriften von C. Rogers zu Beziehung und Prozess (Äquivalent Theorieseminar I des IPS)
Die Schriften von C. Rogers zu Persönlichkeitstheorie und Persönlichkeitsentwicklung (Äquivalent Theorieseminar II des IPS)
Persönlichkeitstheorie, Motivationstheorie und humanistisches Menschenbild (Äquivalent Theorieseminar IV des IPS)
Neuere Literatur zur Personzentrierten Psychotherapie (Äquivalent Theorieseminar V des IPS)
(zusammen 80 Stunden, durchgeführt zusammen mit der Praxisgruppe in 6 Blöcken à 23 Stunden)
Über Wunsch können weitere Theorieveranstaltungen vermittelt, empfohlen oder veranstaltet werden (freiwillig).
3. Supervision
Supervision dient der Reflexion praktischer Erfahrungen der eigenen Tätigkeit, der berufsfeld, zielgruppen und settingspezifischen Praxisbegleitung und dem Erlernen person und situationsangemessenen Vorgehens in konkreten Situationen. Sie unterstützt die Vorbereitung, Übernahme und Nachbereitung einer Aufgabe, die Selbstreflexion und Selbstregulation des Vorgehens.
Praxisgruppe (Gruppensupervision über die eigene Praxis) (58 Stunden, durchgeführt zusammen mit den Theorieseminaren in 6 Blöcken à 23 Stunden)
Über Wunsch können weitere Supervisionsveranstaltungen vermittelt, empfohlen oder veranstaltet werden oder Einzelsupervision vermittelt werden (freiwillig).
VI. Aufnahmevoraussetzungen
Voraussetzung für die Teilnahme sind berufliche oder ehrenamtliche praktische Erfahrungen in einem der unter IV. genannten Bereiche. Die definitive Aufnahme erfolgt nach der EncounterGruppe. Es gibt keine formalen Voraussetzungen.
VII. Anrechnung
Vorausbildungen und die Veranstaltungen des Lehrgangs werden auf Aus, Fort und Weiterbildungen des IPS der APG entsprechend den jeweiligen Bestimmungen angerechnet.
VIII. Zertfikat
Der Lehrgang wird mit einem Zertifikat abgeschlossen, in dem das absolvierte Curriculum und die Qualifikation des Teilnehmers/der Teilnehmerin festgehalten ist.
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Lehrgang 19992001
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